Beim Elternabend von meiner Tochter ging es um das erste Praktikum. Es geht in Richtung Berufswahl. Da wird es mir als Mutter natürlich etwas komisch. Mein kleines Mädchen wird erwachsen. Natürlich möchte ich, dass sie dabei bestens unterstützt wird. Die Lehrerin sprach davon, dass die Kinder lernen sollen, wie „das reale Leben da draußen“ funktioniert. Eine etwas gehässige Stimme in mir sagte, als würde die Schule wissen, wie das reale Leben da draußen funktioniert, aber das ist ein anderes Thema und vielleicht verwechsele ich die heutige Zeit mit meiner Zeit, in der es um meine Berufswahl ging. Natürlich werden wir uns als Eltern dem Thema widmen und meine Tochter auf ihrem Weg begleiten.

Denke ich an meine Zeit damals zurück, muss ich feststellen, dass die Ausgangssituation eine gänzlich andere war. Vor genau 30 Jahren kam ich als „Arbeiterkind“ nach Deutschland und ging zur Hauptschule. Ich musste erstmal die deutsche Sprache lernen.

Ich weiß noch genau, dass ich in der 8. Klasse einen Wegweiser zu sehen bekam. Ganz oben stand Fachhochschulreife / Hochschulreife – der Schlüssel zum Studium. Ich musste ganz unten anfangen. Ich habe den Weg mit der Berufsausbildung und der Fachhochschulreife gewählt.

Meine Grammatik in Deutsch war nicht gut und in Englisch habe ich mich irgendwie „durchgewurschtelt“. Ich war einfach in jeder Hinsicht verunsichert. Es gab einen sicheren Hafen, die Welt der Zahlen. 2+2 ist überall auf der Welt 4, also habe ich mich von Anfang an an Mathe und somit an Wirtschaft entlang gehangelt. Die Berufsausbildung als Steuerfachangestellte wurde mir nach einem Test von Berufsinformationszentrum empfohlen und ich bin dieser Empfehlung gefolgt.

Habe ich damals geliebt, was ich tat? Ganz klar „nicht wirklich“ aber ich habe es gekonnt.

Ich wusste nicht, wie ich mein Können mit meinem kreativen Geist verbinden konnte. Die Zahlenwelt ist strukturiert und ich war alles andere als strukturiert. Deshalb fühlte ich mich begrenzt und war sehr unglücklich. Ich hatte sonst auch wenige Möglichkeiten, meine Kreativität auszudrücken. Na ja, damals dachte ich auch zu sehr in schwarz-weiß.

Mit Fleiß und Ehrgeiz habe ich auch mein Studium durchgezogen. Da hatte ich allerdings mit Marketing, Psychologie, Dienstleistungswirtschaft oder Unternehmensführung richtig Spaß. Nur wusste ich nicht wirklich, wie ich speziell in diesen Bereichen Fuß fassen könnte. Denn auch während meines Studiums verdiente ich mein Geld als Steuerfachangestellte.

Nach dem Studium arbeitete ich für einen großen Konzern und mein Berufsleben war immer noch nur von Gesetzestexten und Berechnungen geprägt. Es schien fast unmöglich zu sein, eine andere berufliche Richtung einzuschlagen.

Dann änderte sich meine Einstellung mit ca. 30 Jahren und ich erkannte, dass es einen einzigen Menschen gibt, der meine Berufung kennt und dieser folgen kann. Das bin ich!

Mein Zahlenverständnis hat mir eine Basis an Freiheit in allen Bereichen des Lebens ermöglicht. Die Beratung und das Sprechen ist mein Ding. Menschen liegen mir am Herzen, vor allem Kinder. Die Frage für mich war, wie kann ich mein Wissen, mein Können und meine Themen, die mir am Herzen liegen, zu einem Beruf bündeln und somit meine Berufung leben?

So habe ich nach einer Weiterbildung „Sultans Coaching und Beratung“ gegründet.

Jetzt kann ich Menschen dabei unterstützen, mit mehr Bewusstheit ihre Arbeit und Leben zu gestalten und aus Krisen gestärkt herauszugehen. Durch die erworbenen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und auch meiner Erfahrung, kann ich sie auch dabei unterstützen ein Unternehmen zu gründen oder zu führen, welches sie glücklich macht und zu ihrem Lebenskonzept passt.

Dadurch, dass ich viele Eltern als Klienten habe, weiß ich, dass ich auch die Zukunft der Kinder mitgestalte. Diese Eltern erkennen bei mir als allererstes, dass eine Aufopferung oder blinde Pflichterfüllung nicht dienlich ist. OPFER können nur bemitleidet werden und nichts bewirken.

Deshalb erinnere ich Menschen mit meiner Arbeit an Ihre eigene Größe, damit wir gemeinsam ein sinnvolles Leben in Würde und Wohlstand führen können.

Lebst Du auch schon Deine Berufung?

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Herzlichst,
Sultan Kara